Nach inoffiziellen Vorgesprächen fanden sich am Abend des 11. September 1952 im „Grünen Jäger“ (Gaststätte Kleihauer) reichlich ein Dutzend Bürger in der Gemeinde Wiesedermeer ein, um formell den Schützenverein Wiesedermeer zu gründen.
An diesem Abend, an dem auch der damalige Präsident des Schützenkreisverbandes Altes Amt Friedeburg, Herr Arno Oltmanns aus Friedeburg, teilnahm, wurde die Gründung beschlossen und sogleich ein Vorstand mit Stellmachermeister Hinrich Rahmann an der Spitze ernannt bzw. gewählt. Weiter wurden folgende Bürger bestellt bzw. gewählt: Kassenführer: Erich Bohlken, Schriftführer: Reinhard Mintken, Kommandeur: Arend Kähler.
Der Verein machte es sich zur Aufgabe, den Schießsport zu betreiben, die Tradition zu pflegen und die dörfliche Geselligkeit zu beleben.
Eine möglichst umgehende Eintragung des jungen Vereins in das Vereinsregister beim Amtsgericht Wittmund wurde beschlossen.
Schon gut einen Monat später konnte das erste Schützenfest am 25. und 26. Oktober d. J .starten. Aus von Bauunternehmer Habbe Münck zur Verfügung gestelltem Gerüstmaterial wurden provisorische Luftgewehrstände gezimmert, Luftgewehre mussten von Privatpersonen und benachbarten Vereinen zusammengeliehen werden. An Gewehrkauf war noch nicht zu denken, in der Kasse war noch Ebbe. Beim ersten Königsschießen in der Vereinsgeschichte konnte Franz Boedeker ,,den Vogel abschießen“, beim zweiten Schützenfest konnte er seine Treffsicherheit wiederum unter Beweis stellen.
Nach dem ersten Schützenfest, das von einigem Erfolg gekrönt war, wagte man sich an die Planung eines Kleinkaliber-Schießstandes. Dieses Projekt konnte durch kraftvolle Eigenarbeit der Mitglieder zum Schützenfest im Frühsommer 1953 noch gerade fertiggestellt werden. Es ging hier genau wie beim ersten Fest, der Saalneubau von Kleihauer wurde erst in der Nachtzum ersten Festtag fertiggestellt.
Vereinswirt Erich Kleihauer hatte für den Standbau entsprechendes Gelände sowie einen namhaften Geldbetrag zur Verfügung gestellt. Die weitere Finanzierung erfolgte durch den Verkauf sogenannter Bausteine und durch Mitgliederspenden.
In einer Versammlung vom 30. Juni 1956 wurde die Anschaffung einer Vereinsfahne mehrheitlich beschlossen. Diese wurde bei dem bekannten Fahnenmaler Bernhard Remmers (Leerhafe) in Auftrag gegeben. Die Weihe dieser Fahne erfolgte am 16. September 1956 auf dem Schulplatz durch den KV-Präsidenten Arno Oltmanns.
In Bedrängnis geriet die Vereinskasse als am 13. November 1972 durch orkanartigen Sturm zwei Traversen und verschiedene andere Bauteile des Schießstandes umgeworfen bzw. stark beschädigt wurden. Durch eine Umlage, durch Spenden und nicht zuletzt durch vorbildlichen Arbeitseinsatz mehrerer Mitglieder konnte die umfangreiche Reparatur verwirklicht werden.
1966 wurden erstmals Schüller in den Verein aufgenommen. Ebenfalls erstmals 1966 wurde ein Alterskönig ausgeschossen; Wilhelm Tholen sen. konnte diese Würde als erster erringen.
Bis 1979 war der Schützenverein ein reiner Männerverein. Dieser Bann wurde im März 1979 gebrochen. Andrea Decker wurde als erstes weibliches Mitglied in die Schülerklasse aufgenommen. Unter der Leitung von Klaus Grunow wurde im November 1978 ein Jugend-Fanfarenzug gegründet, der in kurzer Zeit über dreißig Mitglieder zählte. Bereits Ende Mai 1979 spielte der Fanfarenzug Wiesedermeer auf dem eigenen Schützenfest und begleitete den Festumzug mit einem umfangreichen Musikprogramm. Im Jahre 1983 wurde das Schützenmitglied Michael Wetzer zum Ehrenschießmeister ernannt. Einen fast totalen Umbruch im Vorstand gab es Anno 1986. Aus Gesundheits- bzw. Altersgründen traten nach 24- bzw. 16jähriger Amtszeit Meinhard Broers und Wilhelm Tholen sen. von ihren Ämtern zurück. Spontan wurden für ihre wertvollen Verdienste um die Gemeinschaft Meinhard Broers zum Ehrenpräsidenten und Wilhelm Tholen zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt.
Neuer Präsident wurde der bisherige „Vize“ Karl Hummels, dessen Stellvertreter Fokko Reiners. Neuer Kassenwart wurde Dirk Decker (Klaus Zimmermann). Als Stellvertreter des einzigen im engeren Vorstand verbliebenen Schriftführers Hermann Decker wurde Manfred Dirks gewählt. Im neuen wie auch im alten Team herrscht eine vorbildliche harmonische Zusammenarbeit.
Ein weiterer Wechsel des 1. Vorsitzenden stand im Jahre 1993 an als Rolf Beneken zum Präsidenten gewählt wurde. Karl Hummels übernahm wieder das Amt des Vize-Präsidenten. Ebenfalls im gleichen Jahr wird Tobe Decker zum neuen Kommandeur ernannt. Der bisherige Kommandeur Arend Kahler erhält den Titel des Ehrenkommandeurs. 1995 löst Johann Fabricius den seit 1962 im Amt des Schriftführers tätigen Hermann Decker ab.
Ein sehr wichtiger und zeitintensiver Teil im Vereinswesen ist die Jugendarbeit. Hier ist zu berichten, dass Klaus Zimmermann im Jahre 1988 sich dieser Aufgabe gestellt hat. Die Schüler und Jugend im Verein haben sich mit Leistung und Erfolgen einen Namen gemacht. Seit dem Jahr 2001 kümmert sich Ewald Friedrichs intensiv um die Jugendarbeit, der in diesem Jahr offiziell als Jugendwart ernannt wurde.
Das Vereinslokal „Zum grünen Jäger“, heute betrieben durch Else und Erich Kleihauer, stellt für den Schützenverein Wiesederrneer ein wichtiger Treffpunkt für Vereinsfestlichkeiten, Versammlungen und Klönsnack dar.
Nun im Jahr 2002 steht für den Schützenverein Wiesedermeer das 50. Jubiläum an, welches vom 30. Mai bis zum 02. Juni feierlich begangen werden soll. Quelle: Artikel über den Schützenverein aus der Chronik „25O Jahre Wiesedermeer“ von 1989 verfasst durch Hermann Decker; ergänzt wurde der Artikel durch Andreas Hülts